Die energetische Gebäudesanierung ist aus mehreren Gründen wichtig:
1. Energieeffizienz: Durch die Sanierung können Gebäude ihren Energieverbrauch erheblich reduzieren. Dies führt zu niedrigeren Energiekosten für die Bewohner und ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele.
2. Umweltschutz: Gebäude sind für einen erheblichen Teil des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen verantwortlich. Durch die energetische Sanierung können diese Emissionen reduziert und so zum Umweltschutz
beigetragen werden.
3. Wohnkomfort: Eine energetische Sanierung kann auch den Wohnkomfort verbessern. Durch bessere Dämmung und effizientere Heizsysteme können die Temperaturen in den Räumen besser reguliert und Zugluft oder
Feuchtigkeit reduziert werden.
4. Wertsteigerung: Eine energetische Sanierung kann den Wert einer Immobilie steigern. Ein energieeffizientes Gebäude ist attraktiver für potenzielle Käufer oder Mieter und kann daher einen höheren Preis erzielen.
5. Gesetzliche Anforderungen: Es gibt in einigen Ländern gesetzliche Anforderungen für die energetische Sanierung von Gebäuden. Eigentümer können also dazu verpflichtet sein, Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.
Wann muss energetisch saniert werden?
Ob Hauskauf, Schenkung oder Erbe – wechselt der Eigentümer einer Immobilie, sind damit bestimmte Sanierungspflichten verbunden. Es gilt: nachrüsten oder austauschen. Nach dem Hauskauf müssen Besitzer ihr neues Zuhause innerhalb von zwei Jahren energetisch überholen. Wohnte der Eigentümer bereits vor dem 1. Februar 2002 in der jeweiligen Immobilie, ist er von der Sanierungspflicht befreit. „Gebäude, die nach dem Stichtag errichtet wurden oder deren Besitzer in der Vergangenheit bereits gewechselt hat, erfüllen die energetischen Anforderungen schon”, erklärt Thomas Billmann.
Welche Sanierungspflichten gibt es?
Ist eine Sanierung notwendig, müssen Hausbesitzer an verschiedenen Stellen ansetzen. Sofern der Dachboden und die oberste Geschossdecke zugänglich sind, ist eine Dämmung Pflicht. Das gilt auch für Heizungs- und Warmwasserrohre, die durch unbeheizte Bereiche wie zum Beispiel den Keller verlaufen. Ein Austausch der Heizung ist vorgeschrieben, wenn diese älter als 30 Jahre ist und nicht auf Nieder- oder Brennwerttechniken basiert. „Auch bei einer gesetzlichen Austauschpflicht fördert die neue Bundesförderung energieeffizienter Gebäude den Heizungstausch mit einer Prämie“, so der Schwäbisch Hall-Experte. Bei Zentralheizungen sind zudem bis zum 30. September 2021 Regler für die Steuerung der Wärmezufuhr in Abhängigkeit von Außentemperatur und Zeit nachzurüsten.
Was ist bei der energetischen Teilsanierung zu beachten?
Wie viel Wärme dringt durch eine Wand, das Dach oder ein anderes Bauteil nach außen? Dieser sogenannte U-Wert gilt als Richtlinie für die Sanierung. Der Wert verringert sich, wenn die einzelnen Bauteile des Hauses bestimmten Anforderungen entsprechen. Für Außenwände ist eine Dämmung von 12 bis 16 cm vorgesehen, bei Fenstern eine Zweischeiben-Wärmeschutz-Verglasung. „Zieht die Sanierung eines Einzelbauteils aber den Ausbau eines weiteren Elements nach sich, kann die Sanierungspflicht ausgesetzt werden“, verrät Billmann.
Ist ein Energieausweis Pflicht?
Der Energieausweis enthält Informationen zur energetischen Qualität und zum Energieverbrauch von Gebäuden. „Damit lassen sich Immobilien miteinander vergleichen. Außerdem können künftige Energiekosten und der Sanierungsstand vorab eingeschätzt werden“, weiß Thomas Billmann. Seit dem 1. Mai 2021 müssen Makler Immobilieninteressenten den Ausweis vorlegen. Gut zu wissen: Steht ein Gebäude unter Denkmalschutz oder ist ein Gebäude nicht beheizt oder nicht klimatisiert, ist kein Energieausweis notwendig.
Sanierung kommt aus dem Lateinischen und heißt zu Deutsch: Gesundung oder Heilung. Sanierung im Zusammenhang mit Immobilien bedeutet also die Gesundung oder Heilung von „kranken“ Immobilien.
Bevor Sie sich an die energetische Modernisierung ihres Hauses begeben, benötigen Sie einen Plan, der zu Ihrem Nutzungsprofil und zu Ihrem Budget passt. Der Sanierungsfahrplan startet außen an der Gebäudehülle und geht Schritt für Schritt nach innen. Sanierungsarbeiten bauen aufeinander auf, sodass eine stimmige Reihenfolge der geplanten Gewerke essentiell ist.
Es ist äußerst wichtig, dass Sie sich vor Beginn der Sanierungsarbeiten über die verschiedenen Fördermöglichkeiten informieren und einen Energieberater hinzuzuziehen.
Das Klimaschutzprogramm sorgt mit ausgeweiteten Förderprogrammen dafür, dass möglichst viele Eigentümerinnen und Eigentümer bei Bedarf in die Modernisierung ihrer Wohnungen investieren können.
Insgesamt ist es eine komplexe Aufgabe, die richtige Balance zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Machbarkeit zu finden. Es ist klar, dass wir Maßnahmen ergreifen müssen, um unsere Klimaziele zu erreichen, aber wir müssen auch Wege finden, diese Maßnahmen für alle Bürger erschwinglich zu machen.
Wie die vergangenen Jahre jedoch gezeigt haben,
bremsen vor allem finanzielle Gründe die energetische Gebäudesanierung. Hohe Kosten sind die Hauptgründe, die Hausbesitzer von energetischen Sanierungsmaßnahmen abhalten.
Kontakt:
Ingenieurbüro Kirsten
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