Richtwerte für den durchschnittlichen Energieverbrauch in einem Einfamilienhaus
- Wie hoch ist der Stromverbrauch im Einfamilienhaus?
- Wovon hängt der Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus ab?
- Die wesentlichen Einflussgrößen auf den Stromverbrauch im Einfamilienhaus
- Jahresverbrauch an Erdgas
- Jahresverbrauch an Heizöl
- Wie hoch ist der Stromverbrauch im Einfamilienhaus?
Wie viel Strom in einem Einfamilienhaus verbraucht wird hängt vor allem davon ab, wie viele Personen in dem Haus wohnen und wie die Warmwasserbereitung erfolgt. Die Tabelle "Durchschnittswerte Stromverbrauch und Stromkosten im Einfamilienhaus" zeigt den Stromverbrauch in Abhängigkeit von der Personenanzahl und der Warmwasseraufbereitung für Haushalte in Deutschland an.
Wenn Sie die Verbrauchszahlen mit Ihrem eigenen Stromverbrauch vergleichen, können auf einen Blick erkennen, wie sparsam oder verbrauchsintensiv Ihr Stromverbrauch im bundesweiten Vergleich ist. Zudem haben wir in der Tabelle basierend auf einem Strompreis von 38 Cent pro kWh die Stromkosten für ein Jahr angegeben.
Haushaltsgröße Einfamilienhaus (EF) EF Warmwasser elektrisch
1 Person
Verbrauch 2.500 kWh 2.900 kWh
Kosten 950 Euro 1.102 Euro
2 Personen
Verbrauch 3.000 kWh 3.800 kWh
Kosten 1.140 Euro 1.444 Euro
3 Personen
Verbrauch 3.700 kWh 4.800 kWh
Kosten 1.406 Euro 1.824 Euro
4 Personen
Verbrauch 4.000 kWh 5.800 kWh
Kosten 1.520 Euro 2.204 Euro
5 Personen
Verbrauch 5.000 kWh 6.800 kWh
Kosten 1.900 Euro 2.548 Euro
Tabelle: Durchschnittlicher Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus in Abhängigkeit von der Personenanzahl und der Warmwasseraufbereitung.
Quelle der Verbrauchsdaten: Stromspiegel für Deutschland 2021/22, eigene Strompreisberechnung bei einem Wert von 38 Cent pro kWh
2. Wovon hängt der Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus ab?
Nicht jedes Einfamilienhaus in Deuschland hat den gleichen Stromverbrauch. Dieser ist insbesondere abhängig von der Anzahl der Personen im Haushalt, der Art der Warmwassererzeugung, der Anzahl und energieeffizienz der elektrischen Geräte im Haushalt sowie dem indivduellen Verhalten. Die Extremwerte der Verbrauchszahlen aus dem Stromspiegel 2021/2022 haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
Personen im Haushalt Bandbreite Stromverbrauch pro Jahr Bandbreite Stromverbrauch pro Jahr
Einfamilienhaus (EF) Warmwasser ohne Strom Warmwasser mit Strom
1 Person
Stromverbrauch 1300-4100 kWh 1500-5000 kWh
Stromkosten 494-1558 Euro 570-1900 Euro
2 Personen
Stromverbrauch 2000-4200 kWh 2400-6000 kWh
Stromkosten 760-1596 Euro 912-2280 Euro
3 Personen
Stromverbrauch 2500-5000 kWh 3000-7000 kWh
Stromkosten 950-1900 Euro 1140-2660 Euro
4 Personen
Stromverbrauch 2700-5800 kWh 3500-8000 kWh
Stromkosten 1026-2204 Euro 1130-3040 Euro
5 Personen
Stromverbrauch 3200-7000 kWh 4000-10000 kWh
Stromkosten 1216-2260 Euro 1520-3800 Euro
Tabelle: Bandbreite Stromverbrauch und Stromkosten in einem Einfamilienhaus in Abhängigkeit von der Personenanzahl und der Warmwasseraufbereitung.
Quelle der Verbrauchsdaten: Stromspiegel für Deutschland 2021/22, eigene Strompreisberechnung bei einem Wert von 38 Cent pro kWh
3. Die wesentlichen Einflussgrößen auf den Stromverbrauch im Einfamilienhaus
Wohnfläche
Als Faustformel gilt: Je größer ein Einfamilienhaus ist, desto höher liegt der Stromverbrauch. Denn mehr Wohnfläche bedeutet, dass in der Regel auch mehr Lampen und Elektrogeräte vorhanden sind, die den Stromverbrauch erhöhen.
Anzahl der im Haushalt lebenden Personen.
Es macht einen großen Unterschied für den Stromverbrauch, ob beispielsweise 2 Personen, 4 Personen oder 6 Personen in einem Einfamilienhaus leben. Es gilt: Je mehr Personen im Haus wohnen, desto mehr Strom wird verbraucht. Mit der Anzahl der Personen steigt auch die Anzahl und Nutzung der Haushalts- und Elektrogeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine, Trockner, Computer und Fernseher.
Individuelles Verhalten
Der Stromverbrauch hängt auch vom Verhalten der Hausbewohner ab. Je sparsamer jeder einzelne mit Strom umgeht, desto geringer ist der Gesamtverbrauch.
Warmwasser im Haushalt
Erfolgt die Warmwasseraufbereitung im Haushalt über Strom, so steigt der Verbrauch deutlich an. Dieser Faktor wird in der Tabelle entsprechend berücksicht.
Wärmepumpen
Wird das Haus über eine Stromheizung, z.B. über eine Wärmepumpe, beheitzt, so steigt der Stromverbrauch deutlich an. Der durchschnittliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe liegt zwischen 27 bis 42 kWh pro qm Wohnfläche. Für ein Haus mit einer Wohnfläche von 160 qm sind das erhöht das den Stromverbrauch um 4.320 bis 6.720 kWh.
Die größten Stromverbraucher in einem Einfamilienhaus sind Computer, Fernseher und Audiogeräte. Zusammen machen diese Geräte knapp 30 % des Stromverbrauchs aus. Danach folgen Waschmaschine, Trockner, Beleuchtung und Kühlschränke. Um den Stromverbrauch und damit die Stromkosten zu senken, kann ein Haushalt zum Beispiel:
· alte Elektrogeräte durch neue, sparsame Geräte mit der besten Energieeffizienzklasse ersetzen
· traditionelle Glühbirnen durch LED-Lampen austauschen
· konsequent auf den Standby-Betrieb von Elektrogeräten verzichten
Achten Sie also bei der Anschaffung von neuen Elektrogeräten auf das Energielabel und tauschen Sie wenn alte Glühbirnen gegen sparsame LED Lampen aus.
4. Jahresverbrauch an Erdgas:
Der durchschnittliche Jahresverbrauch an Erdgas in einem Einfamilienhaus liegt in Deutschland bei etwa 23.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Dieser Wert bezieht sich auf die Heizung und Warmwasserbereitung. Wenn wir den Verbrauch auf die reine Heizung umrechnen, entspricht das etwa 140 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche.
Um es noch genauer zu spezifizieren, hier sind einige Werte für den Gasverbrauch in Einfamilienhäusern:
- Ein Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche verbraucht durchschnittlich etwa 22.400 kWh Gas pro Jahr für Heizung und Warmwasser. Dabei entfallen etwa 14% des Gesamtverbrauchs, also
etwa 2.400 bis 3.200 kWh, auf die Warmwasseraufbereitung in einem 4-Personen-Haushalt.
- Der durchschnittliche Gasverbrauch in einem Einfamilienhaus mit einer Fläche von 150 Quadratmetern liegt bei etwa 24.000 kWh jährlich, wenn der Verbrauch auf Heizwärme und Warmwasserbereitung
entfällt. Eine durchschnittliche Mietwohnung mit rund 80 Quadratmetern Fläche verbraucht im Jahr etwa 12.800 kWh3.
Wenn Sie feststellen, dass Ihr Gasverbrauch zu hoch ist, sollten Sie Gassparmaßnahmen ergreifen. Dadurch können Sie Ihre Kosten senken. Bei einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus kann das Sparpotenzial bis zu 2.280 Euro pro Jahr betragen.
Denken Sie daran, dass ein sparsamer Verbrauch nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt entlastet!
5. Jahresverbrauch an Heizöl
Der Heizölverbrauch in einem Einfamilienhaus hängt vom energetischen Zustand des Hauses ab. Im Durchschnitt verbrauchen die Deutschen etwa 15,4 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr. Dieser Wert beinhaltet sowohl den Heizölverbrauch zum Heizen als auch die Warmwasserbereitung mit Heizöl. Haushalte, die Heizöl nur zum Heizen nutzen, verbrauchen im Schnitt 13,6 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr (bei milden Wintern; Quelle: Techem-Studie). Um Ihren persönlichen Heizölverbrauch pro Quadratmeter zu berechnen, teilen Sie einfach Ihren Jahres-Heizölverbrauchswert durch die Quadratmeterzahl Ihrer beheizten Wohnfläche. Hier ist ein Beispiel: Wenn Sie 2.000 Liter Heizöl im Jahr verbrauchen und Ihre Wohnfläche 110 Quadratmeter beträgt, ergibt sich ein Verbrauch von 18,26 Litern pro Quadratmeter.
Wenn Sie auch Warmwasser mit Heizöl bereiten, sollten Sie pro Person etwa 80-100 Liter abziehen. Nehmen wir an, Ihr Jahresverbrauch beträgt 3.000 Liter Heizöl. Nach Abzug von 370 Litern Heizöl (entspricht 92,5 Litern pro Person, multipliziert mit 4 Personen) ergibt sich ein tatsächlicher Ölverbrauch von 2.630 Litern zum Heizen.
Hier sind einige Beispiele für den Heizölverbrauch in verschiedenen Haustypen pro Quadratmeter und Jahr:
- Einfamilienhaus (160 m²):
- Durchschnitt: 2.176 Liter
- Viel (bis Baujahr 1977): 3.200 Liter
- Wenig (ab Baujahr 2002): 1.600 Liter
- Spitze (KfW-70-Haus): 960 Liter
- Möglich (Passivhaus): 240 Liter
- Reihenhaus (120 m²):
- Durchschnitt: 1.632 Liter
- Viel: 2.400 Liter
- Wenig: 1.200 Liter
- Spitze: 720 Liter
- Möglich: 180 Liter
- Mietwohnung (83,2 m²):
- Durchschnitt: 1.132 Liter
- Viel: 2.080 Liter
- Wenig: 1.040 Liter
- Spitze: 624 Liter
- Möglich: 156 Liter
Bitte beachten Sie, dass diese Werte Durchschnittswerte sind und je nach Alter und Bauart des Hauses variieren können. Ältere, ungedämmte und unsanierte Häuser verbrauchen naturgemäß mehr Heizöl als moderne Häuser nach dem KfW-Standard. In den meisten neuen Häusern wird keine Heizölheizung mehr eingebaut, daher dienen diese Werte als rechnerisches Äquivalent zum Heizbedarf eines modernen, gedämmten Hauses.
Es ist wichtig zu beachten, dass vorstehende Werte Durchschnittswerte sind und je nach individuellen Gegebenheiten variieren können.
Kontakt:
Ingenieurbüro Kirsten
D-77740 Bad Peterstal * Littweg 26
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